Unser Naturstein-Lexikon bietet allerhand Wissenswertes rund um das Thema Naturstein. Ob Steinsorten, Handelsnamen, Arten und Wege der Natursteingewinnung, die eigentliche Natursteinverarbeitung oder die Verwendung von Natursteinen im Alltag bei Ihnen zu Hause sind Inhalte, die wir hier näher beleuchten möchten.

Naturstein

Naturstein – so bezeichnet man ganz allgemein den Stein, wie er in der Natur vorkommt, wenn man ihn als wirtschaftliches Gut betrachtet. Wird Naturstein von Hand, mit Geräten oder mit Maschinen bearbeitet, so wird er als Naturwerkstein bezeichnet. Naturstein zählt von jeher zu den beständigsten Baustoffen der Menschheit. Bis heute findet Naturstein sowohl im Innen- als auch im Außenbereich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten – in der stylischen Küche als Granit-Arbeitsplatte, im Bad als edle Wascharmaturen oder Duschwand, als repräsentative Treppe sowie im Garten als Terrassenfläche oder als Mauerwerk. Das Angebot an Natursteinen ist vielfältig, viele der hier verwendeten Natursteine kommen heute aus Südeuropa, Indien, Südafrika, China oder Brasilien.

steinbruch heta

Granit / Hartgesteine

Diese Gegenüberstellung soll Ihnen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Granit und anderen Natursteinen, die oftmals als Granit gehandelt werden, aufzeigen.

natursteinlexikon granit
Granit

Granit ist ein massiges, magmatisches Tiefengestein, es wird auch Plutonit oder Intrusivgestein genannt. Das relativ grobkristalline Gestein besteht zum Großteil aus Feldspat und Quarz, aber auch dunkle Minerale, vor allem Glimmer, sind enthalten.

natursteinlexikon gneis
Gneis

Gneis hingegen ist ein metamorphes Gestein, das bei einer hohen Temperatur und unter hohem Druck entstanden ist. Die wesentlichen Bestandteile sind Feldspat und Quarz. Nur zu einem kleinen Anteil sind sogenannte Nebenbestandteile, wie z. B. Glimmer, enthalten.

natursteinlexikon migmatit
Migmatit

Als Migmatit wurde ursprünglich ein Gestein bezeichnet, das im Aufschlussmaßstab aus zwei oder mehr petrographisch unterscheidbaren Teilen besteht. Dabei weist ein Teil Merkmale eines metamorphen, ein anderer, meist hellerer Teil, Merkmale eines magmatischen Gesteins auf. Heute versteht man darunter ein partiell aufgeschmolzenes Gestein, der helle magmatische Teil stellt die ehemalige, wieder erstarrte Gesteinsschmelze dar.

natursteinlexikon gabbro scaled
Gabbro

Gabbro ist ein dunkelgraues bis schwarzes, magmatisches Gestein mit einem dichten, sehr kompakten Steingefüge. Oft wird Gabbro auch als Granit gehandelt, da beides sogenannte Hartgesteine sind. Er ist das plutonische Pendant des Basalts, d. h., er kristallisierte tief in der Erdkruste aus einem Magma, das nach Austritt aus einem Vulkan an der Erdoberfläche zu Basalt erstarrt wäre.

natursteinlexikon syenit
Syenit

Syenit (nach dem altägyptischen Fundort Syene) ist ein magmatisches Tiefengestein mit einem hohen Gehalt an Feldspaten (vor allem Alkalifeldspat), aber einem, im Vergleich zu Granit, relativ geringen Quarzgehalt.

natursteinlexikon_quarzdiorit
Quarzdiorit

Quarzdiorit oder Diorit ist ein dunkles, magmatisches Tiefengestein mit einem Quarzgehalt zwischen 5 und 20 Prozent. Die wesentlichsten Bestandteile von Quarzdiorit sind jedoch Feldspate, zu denen noch verschiedene, sogenannte Nebenbestandteile kommen. Oft wird Quarzdiorit auch als Granit gehandelt. Diorite sind nie farbig. Ihr vulkanisches Pendant ist der Andesit.

natursteinlexikon granulite
Granulite

Granulite sind hochmetamorphe, kristallwasserarme kristalline Schiefer. Es ist ein unter hohem Druck und bei einer hohen Temperatur entstandenes metamorphes Gestein. Die Hauptbestandteile von Granulit sind Quarz und Feldspat, im Gegensatz zu Granit aber auch Granat.

natursteinlexikon cordierit
Cordierit

Der Cordierit-Fels ist ein metamorphes Gestein, das bei einer hohen Temperatur und unter hohem Druck entstand. Der Begriff Fels in diesem Zusammenhang bezeichnet eine Gruppe metamorpher Gesteine, bei denen weitere Nebenbestandteile, in diesem Fall Cordierit, auftreten.

Marmor / Kalkstein

Unter der Handelsbezeichnung Marmor wird in der Regel sowohl Marmor als auch Kalkstein verkauft. Unser Naturstein-Lexikon erklärt an dieser Stelle die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Natursteine.

natursteinlexikon marmor
Marmor

Marmor ist ein Carbonatgestein, das aus den Mineralen Calcit, Dolomit und Aragonit besteht. Es ist metamorphes Gestein, das bei einer hohen Temperatur und unter hohem Druck entstanden ist. Marmore werden für Fußboden- und Treppenbeläge, Tischplatten, Wandfliesen, Waschbecken und Fassadenplatten verwendet. Die seit Jahrtausenden betriebene Gewinnung von Marmor ist auch heute noch ein mühseliger und aufwändiger Prozess.

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Kalkstein

Als Kalkstein werden Sedimentgesteine bezeichnet, die überwiegend aus dem chemischen Stoff Calciumcarbonat in Form der Mineralien Calcit und Aragonit bestehen. Der größte Teil der Kalksteine entstand aus abgestorbenen Organismen, wie Korallen, Muscheln oder Schnecken, aber auch Fossilien anderer Tiere und Pflanzen. Kalkstein ist ein äußerst variables Gestein, das betrifft sowohl seine Entstehung als auch seine Eigenschaften, sein Aussehen und die wirtschaftliche Verwendbarkeit.

natursteinlexikon porphyr
Porphyr

Porphyr ist ein weit verbreiteter Sammelbegriff für vulkanische Gesteine, die über große, ausgebildete einzelne Kristalle in einer sehr feinkörnigen Grundmasse verfügen. Sie haben grundsätzlich eine saure bis halbsaure Zusammensetzung und enthalten einen hohen Anteil an Feldspaten. In der geologischen Fachsprache gilt der Begriff Porphyr streng genommen nur für die Mikrostruktur eines Gesteins und nicht für ein bestimmtes Gestein an sich. Daneben ist Porphyr allerdings immer noch als umgangssprachlicher Kulturbegriff und als Bestandteil der Eigennamen zahlreicher Natur- und Werksteine zu finden.

Porphyre werden als Massenrohstoff in der Baustoffindustrie (u.a. Schotter- und Split-Herstellung) benötigt. Andererseits sind sie auch begehrte Naturwerksteine. Vor allem polierte Objekte wirken sehr dekorativ. Dabei finden sie sowohl im Außenbereich als auch im Innenbereich ihre klassische Verwendung, im Bereich der Fassadenverkleidung oder als Funktions- und Arbeitsplatten in der Küche.

natursteinlexikon quarzit
Quarzit

Die Quarzite sind fein- bis mittelkörnige Gesteine, die mit Quarzgehalten von über 98 Prozent definiert sind. Sie haben eine relativ hohe Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen. Nicht verwechseln: Quarzite werden oftmals nicht ganz zutreffend auch Sandsteine genannt, die durch die Zementation mit Kieselsäure ähnlich hart sind.

Sehr dichte Quarzite finden in hochfrequentierten Innenbereichen als Bodenbelag ihre Anwendung, meist in naturrauer Ausbildung, seltener in geschliffener Form. Als Küchenarbeitsplatten kommen Blockquarzite zur Anwendung. In Außenbereichen hat sich vor allem Alta Quarzit als sehr beständiges Material erwiesen. Die geringe poröse Beschaffenheit der Oberflächen bedeutet zudem, dass sich auch auf der Wetterseite keine Kleinstpflanzen festsetzen können. Dennoch können bestimmte Quarzitsorten bei höherer Porosität durchaus durch mikrobiologische Besiedlung, Frostwechsel oder Salze beschädigt werden.

natursteinlexikon sandstein
Sandstein

Sandstein ist ein aus den Trümmern anderer Gesteine stammendes Sedimentgestein mit einem hohen Anteil von Sandkörnern, d.h. von Körnern, die nach der allgemeinen Definition der Korngröße Sand zuzuordnen sind. Die beschriebenen Sandkörner bestehen aus verschiedenen Mineralen, meistens jedoch aus Quarz.

Grundsätzlich lassen sich bruchfrische Sandsteine handwerklich leichter bearbeiten als länger gelagerte Sandsteinen. Gemeinsam ist allen Sandsteinen die fehlende Tausalzbeständigkeit. Die Frostfestigkeit ist je nach Sorte unterschiedlich. Bedingt durch die Gegensätzlichkeit der Ablagerungsrichtung in der Entstehung lassen sich „im Lager“ und „gegen das Lager“ geschnittene Sandsteine unterscheiden. Die dabei entstehenden Strukturen an den Sichtflächen können daher sehr unterschiedlich ausfallen.

In der Vergangenheit verwendete man Sandstein sehr häufig für das Mauerwerk von Gebäuden – insbesondere im Fassadenbereich. Bei der Nutzung von Gesteinssorten mit eher geringer Witterungsbeständigkeit wurden diese im Außenwandbereich oft einfach zusätzlich verputzt. Heute werden Sandsteine vor allem im Garten- und Landschaftsbau, z.B. als Pflastersteine und Bodenplatten für den Garten und die Terrasse. Auch als Material für Gartenmauern ist der Naturstein weiterhin beliebt.

natursteinlexikon basalt
Basalt

Basalt ist ein basisches Ergussgestein. Es ist das vulkanische Geschwistergestein zum Gabbro, der die gleiche chemische Zusammensetzung hat.

Basalte werden vor allem für Massivbauten, Boden- und Treppenbeläge, Fassadenplatten, Grab- und Denkmäler und in der Steinbildhauerei verwendet. Darüber hinaus findet man Basalt als Baustoff aufgrund seines druck- und verschleißfesten, aber nicht zu spröden Charakters hauptsächlich für den Unterbau von Straßen und Bahngleisen. In der Vergangenheit wurde Basalt als Mosaik-, Klein- und Großpflaster vor allem im Wege- und Straßenbau verarbeitet. Bis heute wird es im Garten- und Landschaftsbau als Pflaster gerne verwendet.

natursteinlexikon_schiefer
Schiefer

Die Quarzite sind fein- bis mittelkörnige Gesteine, die mit Quarzgehalten von über 98 Prozent definiert sind. Sie haben eine relativ hohe Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen. Nicht verwechseln: Quarzite werden oftmals nicht ganz zutreffend auch Sandsteine genannt, die durch die Zementation mit Kieselsäure ähnlich hart sind.

Unter dem Kollektivum Schiefer versteht man unterschiedliche, tektonisch deformierte und teilweise auch seine Gestalt wandelnde Sedimentgesteine. Ihr gemeinsames Kennzeichen ist die ausgezeichnete Spaltbarkeit entlang engständiger Flächen, die durch die Gestalt- oder Volumenveränderung entstanden sind. Auch feinkörnige Sedimentgesteine, die eine solche Spaltbarkeit aufweisen, werden traditionell Schiefer genannt. Diese Gesteine spalten allerdings entlang ihrer primären Schichtflächen. Von dieser inklusiveren traditionellen Bezeichnung leiten sich z.B. die Begriffe Ölschiefer oder Schiefergas ab, die für einen kohlenstoffreichen Tonstein bzw. das noch in seinem Muttergestein eingeschlossene Erdgas stehen.

Mit vor allem dunklem Tonschiefer werden seit jeher Dächer gedeckt bzw. Giebel und Fassaden verkleidet. In einigen Regionen Deutschlands ist mittlerweile auch wieder der Hausbau mit behauenen, kompakten Bruchsteinen aus Schiefer üblich.

natursteinlexikon travertin
Travertin

Travertin ist ein poröser und mit Hohlräumen durchsetzter Kalkstein. Sein Farbenspektrum reicht von meist gelblicher und brauner oder seltener beiger oder roter Farbe, da der Stein aus kalten, warmen oder heißen Süßwasserquellen chemisch ausgefällt wurde. Der Travertin selbst besteht fast ausschließlich aus Calciumcarbonat.

Fester Travertin eignet sich als Baustein zur Dekoration (Fassaden, Wände, Tür- und Fensterumrahmungen) und für Einbauten in Gebäuden. Travertine sind grundsätzlich frostfest. Aufgrund von insgesamt sauren Umweltbedingungen verwittert die Oberfläche allerdings relativ schnell. Travertin-Steine, die besonders dicht sind, lassen sich relativ einfach polieren. Beim Einsatz im Außenbereich schwindet eine Politur in kurzen Zeiträumen und es entsteht eine matte Patina, die durchaus beliebt ist. Travertin wird als Naturstein und zur Dekoration verwendet. Gehandelt wird er offenporig oder gespachtelt.

Trotz seiner vergleichsweise geringen Festigkeit wird der Travertin wegen seiner geringen Dichte, seines geringen Gewichtes und wegen seiner leichten Bearbeitungsmöglichkeit geschätzt. Genutzt wird Travertin vor allem regional als Baustein.